Was können Eltern tun?

Wenn Sie also den Eindruck haben, Ihr Kind sei zappelig, impulsiver, unkonzentrierter, als es das von seinem Alter her sein dürfte, und Sie diesem Problem auf den Grund gehen möchten, fangen Sie als Erstes bei sich zu Hause an: Beobachten Sie sich und Ihre Familie eine Weile sehr genau und machen Sie sich Notizen. Am besten tauschen sich beide Elternteile untereinander aus. Wichtig ist, dass Sie wirklich ehrlich zu sich sind:

Gibt es bei Ihnen oder in Ihrem sozialen Umfeld Probleme (z.B. Krankheiten, Arbeitslosigkeit, Trennung)?
Ist das Kind eifersüchtig auf ein neues Geschwisterchen?
Herrscht bei Ihnen zu Hause oft viel Unruhe und Stress (z.B. durch ständiges Radiohören, Fernsehen, Computerspiele, viel Besuch)?
Kann Ihr Kind ungestört spielen?
Haben Sie einen geregelten Tagesablauf und einen sich immer wiederholenden Wochenrhythmus, oder geht es bei Ihnen eher spontan zu?
Sind Sie als Eltern konsequent in der Erziehung? Gibt es feste Regeln? Setzen Sie Grenzen, die eingehalten werden müssen oder lassen Sie lieber mal fünf gerade sein?
Haben Sie feste Familienrituale, die den Tag und das Jahr strukturieren?
Gab es im Leben des Kindes kürzlich einschneidende Veränderungen (z.B. Eintritt in den Kindergarten, neue Tagesmutter, Umzug)?
Hat Ihr Kind gesundheitliche Probleme (z.B. Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Allergien)?
Sieht und hört Ihr Kind gut?
Isst es für sein Alter normal?
Leidet es unter Ängsten?

Überlegen Sie nach diesem Check-up kritisch, was Sie vielleicht in Ihrem Leben ändern könnten und sollten, um zu Hause eine ruhigere Atmosphäre zu schaffen oder Ihrem Kind mehr Halt und Bodenhaftung im Alltag zu geben. Lassen Sie auch eventuell vorhandene gesundheitliche Probleme Ihres Sprösslings abklären. Und dann gönnen Sie Ihrer Familie etwas Zeit und Ruhe, damit Veränderungen zum Tragen kommen können. Sollte sich Ihrer Meinung nach trotzdem nichts zum Guten wenden und sich Ihr Verdacht erhärten, müssen Sie den nächsten Schritt machen und Hilfe suchen.

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