ADS – eine Modekrankheit unserer Zeit?


Sicherlich nicht, denn berühmte Leute wie Albert Einstein, Thomas Alva Edison, Winston Churchill und Mozart werden immer wieder im Zusammenhang mit ADS erwähnt. Auch Sie hatten Schulprobleme, waren unruhig, impulsiv und leicht ablenkbar. Das Problem gab es also schon immer.

Jedoch warnt Dr. med. Thomas Bonath in seinem Artikel „Kinder-Seele in Not“ vor einer derzeit teilweise zu schnellen Diagnose ADS. Während er früher Eltern, Erzieher und Betroffene über die Existenz von ADS aufklären musste, wird heute oft zu schnell die Diagnose gestellt. „Nicht jeder, der zappelt oder träumt hat ADS!“. Er schreibt weiter: „Die „zu großzügig“ gestellte Diagnose kann nämlich weitreichende Folgen haben, von der Stigmatisierung der Kinder durch Unkenntnis im sozialen Umfeld („wenn das Kind doch „geistig behindert“ ist – ja, dann muss es halt auf eine andere Schule“) bis zum massiven Druck, endlich eine Behandlung mit Psychopharmaka einzuleiten („seit der Franz Ritalin nimmt, ist er viel ruhiger in der Schule – machen Sie das doch bei Ihrem Kind auch so“).

Eine Inflation der Diagnose würde aber auch bedeuten, dass die Störung wieder wie früher aus Unverständnis bagatellisiert wird – „So, so – Ihr Kind hat ADS, nun, das haben die meisten hier“ – und weiterhin auf die Besonderheiten, Bedürfnisse und Nöte der wirklichen Betroffenen nicht eingegangen wird.“